Donnerstag, 14. Dezember 2023

Baustellenradios...

Wer auch immer diese plärrenden Baustellenradios mit dem Endlosakku entwickelt hat, sollte zur Strafe davon eine Woche lang, 24 Std. am Tag beschallt werden. 
Vor allem mit deutschem Schlager und Betroffenheitspop.

Es ist eine Geißel der Menscheit - als ob die Welt nicht mit genügend Lärm gefüllt ist - diese Radios machen diese Welt zu keinem besseren Ort. 
Gleich danach folgen die USB-Boxen der einschlägigen Hersteller. 

Wobei das Problem weniger die Radios sind, als die Menschen, die ihre Umwelt rücksichtslos dem Lärm aussetzen. 

Bin ich auf dieser Welt der einzige, der so denkt?

Montag, 11. Dezember 2023

Tod, sieh' mein Angesicht

Vorm Wochenende ist ein Bekannter gestorben. Er war nicht einmal 70 Jahre alt. 
Eine gute Freundin hat es mit dem Herzen, sie schleppt sich von Woche zu Woche. 
Sie ist eine herzensgute Frau, die in ihrem Arbeitsleben vielen Kindern auf einen guten Weg geholfen hat. 

Sie beide stehen für alle die vielen Menschen, die sich engagieren, freundlich sind und der Welt nichts böses wollen. 

Dagegen gibt es so viele alte Männer, die von Wahn und Selbstherrlichkeit Länder und Regionen ins Unglück stürzen. Mit Tod und Krieg Leid über Familien und Freunde bringen, ohne Rücksicht auf Menschlichkeit oder Not. 

Wenn es etwas ungerechtes gibt, dann das: Nur die Guten sterben jung!

Mittwoch, 22. November 2023

Das Schweigen dröhnt laut.

Als ob ein Schweigen auch leise dröhnen könnte. 
Nur um das einmal gesagt zu haben. 

Victor hat eine Freundin. 
Große Liebe beiderseits. 
Aber Chloé hat leider einen Knacks. Da kann sie auch nichts für. Das äußert sich darin, jemanden um sich zu brauchen, der Sicherheit gibt. 
Am liebsten 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. 
Das kann Victor nicht leisten. Das kann niemand leisten. 
Sie weiß es, sie ist in Therapie, aber es im Alltag umzusetzen - da hapert es. 
 
In den ersten Wochen hat er aber sein Bestes getan. Wir haben ihn kaum gesehen und selbst wenn sie hier waren, war nur zu den Mahlzeiten eine Begegnung möglich.  
Allerdings eine der vierten oder fünften Art. 
Denn körperlich waren sie da, vom Kopf her ganz woanders. 
 
Es erinnerte schon etwas an John und Yoko - alleine waren sie nicht mehr zu bekommen. 
Nun hat es innerhalb weniger Wochen mehrmals geknallt. Victor möchte mehr, als seine Freizeit alleine mit Chloé zu verbringen. Er möchte andere Freunde treffen, möchte alleine sein, möchte zu Konzerten oder auch einfach mal einige Stunden für die Schule arbeiten, ohne nebenbei noch telefonisch erreichbar zu sein.
Das kann Chloé aber nicht verstehen. Das will sie nicht verstehen. 
Dramen über Dramen und das seit Wochen. 

Mehrmals war Victor schon davor einen Schlussstrich zu ziehen - auch weil die Kommunikation über Probleme und Lösungen schwierig ist. 
Nun gab es eine Woche "Abstand" - gesehen haben sie sich trotzdem mal, aber halt nur kurz, auf der Straße, mal im Bus. Victor ging es damit gut. Er hat Freunde besucht, war unterwegs, hat für die Schule gearbeitet. Chloé dagegen hatte es nicht so gut. 
Anscheinend hat Victor sich aber einige Freiheiten "erkämpft", denn er verbringt wieder ziemlich viel Zeit selbstbestimmt. Auffallend ist, dass er kaum davon spricht, wann und wo er sie sieht, wiederzusehen gedenkt oder was für das Wochenende geplant ist. Insgesamt wirkt er auch deutlich entspannter. 

Das Schweigen über Chloé ist derart laut, dass man sich gar nicht zu fragen traut.

Freitag, 17. November 2023

Aldidente

 Gerade habe ich einen Artikel gelesen, dass es in Mexiko wohl die zweithöchste Dichte an Fastfood-Buden gibt und auch ein überdurchschnittlicher Teil der Bevölkerung ist dick. 
Dagegen ist die traditionelle Ernährung, die zwar auch kalorienreich, dafür aber aus natürlichen Zutaten bestand und als "gesund" eingestuft wird, innerhalb weniger Generationen fast völlig vergessen worden. 

Wer lehnt sich da zurück und meint, er wäre im germanisch-europäischen Kulturraum den anderen Nationen überlegen, weil wir besseres Essen hätten und einfach auch wüssten, wie ungesund Fastfoood sei. 

Es ist sicher schon 25 Jahre her, da haben findige Köche (?) ein kleines Büchlein herausgebracht, das auf den bei Aldi erhältlichen Artikeln basiert und allerlei Rezepter darauf abgestimmt. 
Es war kein "Basics"-Kochbuch, sondern da wurden teils extravagante Gerichte beschrieben. 
Allerdings verwendete das Kochbuch vor allem "Grundnahrungsmittel". 
Aldi hatte damals nur einen geringen Teil an Fertigfutter und das waren vor allem Dosen:
Ravioli, Erbsensuppe, Rindsrouladen und die berühmte serbische Bohnensuppe. 
Heute hat sich die Lage geändert. 
Die Auswahl an unverarbeiteten Sachen ist deutlich eingeschränkt worden, dafür gibt es sehr viel Dosenfraß, eingeschweißte Fertiggerichte, Mikrowellen-Essen, Tiefkühlpizza und die aufgebackenen Pappbrötchen aus dem "Backshop".

Vielleicht verbinden wir mit "Fastfood" das goldene M, den Börger König oder Dollis Imbiss an der Straßenecke. Tatsächlich ist die Masche der Fastfoodketten bis in den heimischen Supermarkt/Discounter geschwappt. Es sind nicht nur verarbeitete Lebensmittel, die uns im Laden entgegenlachen, es sind stark verarbeitete Waren. Jetzt will ich gar nicht über die Auswirkungen von Zusatzstoffen jeglicher Colleur lamentieren, aber es muss mal gesagt werden, dass der Fertigfraß aus Dose, Folie oder Pappschachtel nicht besser ist als ein Cheeseburger, Hamburger oder fette Fritten. 

Kommen wir also zurück auf den ersten und zweiten Absatz: Nur, weil wir unsere Dose Gulaschsuppe mit einem Biosiegel versehen oder Fleisch durch vegane Ersatzstoffe austauschen, essen wir weder gesünder oder besser, als der durchschnittliche Mexikaner, der seine Taccos an der Ecke holt. 

Die Lösung wäre, sein Essen selbst und aus frischen Zutaten zuzubereiten. Alles andere ist auf Dauer ungesund. Eigentlich ist das auch allen klar. Aber warum fahren die Supermärkte dann so tolle Umsätze mit ihren Fertiglösungen ein?

Dienstag, 7. November 2023

Der Fortschritt...

Frau Stöhr hat mir stolz berichtet, dass sie eine neue Katzenklappe für ihren (jetzt kommt es:) Kater hat einbauen lassen. Weil sich das störrische Vieh weigert, ein Halsband mit Sensor zu tragen, musste eine andere Lösung her. 
 
Also gab es eine moderne Katzenklappe und der Kater wurde gechipt (geschippt? chipped? gechiped? Denglisch ist doof!). 
Nun braucht das Tier kein Halsband und trotzdem öffnet die Klappe einzig für den Fresssack, während die anderen Katzen der Umgebung leer ausgehen. Zwischenzeitlich war es bei ihr wohl soetwas wie die Tafel für Katzen. 

Um des lieben Friedens willen habe ich sie nicht daran erinnert, dass sie sich nicht hat impfen lassen, weil sie "keinen Bill-Gates-Chip" implantiert haben wollte.

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Update

Zeit für ein Update. 
Da "London Leben" schon lange tot ist und auch der Verweis auf den Nachfolge-Blog nicht mehr funktionierte, wurde London gelöscht und stattdessen gibt es Neuigkeiten zu Geduldspielen. 
Das ist auch sehr interessant. 
Viele Spaß beim Stöbern.

Dienstag, 10. Oktober 2023

Einfach, billig und trotzdem gut

Es ist ja so. Bei jeder Gelegenheit meckere ich über die billigen Saxophone aus dem Internet. 
Natürlich habe ich Recht. Es gibt da draußen ganz schlimme Dinger, die eigentlich nur zur Deko taugen. 
Aber anscheinend habe ich die eine oder andere Marke auch unterschätzt. 
Die Dame, die bei uns im Musikzug das erste Altsax spielt, hat ein Alto von Arnolds & Sons. 
Eigentlich habe ich die immer im Billigstsegment und bei Instrumenten um EUR 200 gesehen. 
Gerade habe ich mal geguckt und selbst bei Amaz.. kosten die fast 600 EUR. 
Vielleicht doch etwas mehr Qualitätsanspruch dahinter, als ich dachte. 

Gestern kam besagte Dame zu mir und sagte, das tiefe Cis klänge nicht. "C" ist super, aber das "Cis" quietscht nach oben weg. Ein kurzer Blick und meine Vermutung wurde bestätigt. Die Kopplung der Gis- und der Cis-Mechanik funktioniert. Nicht in Ordnung war dagegen die Koppelung der F- und Gis-Klappe. 
Kurz erklärt: Um einige Tonfolgen, bzw. Grifffolgen zu vereinfachen gibt es Kopplungen, die dem Spieler etwas Arbeit abnehmen sollen. 
So öffnet die Mechanik für das tiefe Cis auch das Gis und erlaubt so etwas Schlusigkeit beim Greifen oder auch entspanntere Tonwechsel in bestimmten Lebenslagen.
Wird dagegen die F-Klappe gedrückt, drückt ein kleiner Hebel die (normalerweise geschlossene) Gis-Klappe nochmal extra zu.  
Fügen wir beides zusammen: Soll das tiefe Cis klingen, will die Mechanik auch die Gis-Klappe öffnen - dann quietscht aber das Cis nach oben weg, darum schließt die F-Klappe die Gis-Klappe und das Cis klingt. 
Hier war es nun so, dass die Gis-Klappe doch ein bisschen aufging - das reichte, um einen Missklang zu erzeugen. 
Einige Umdrehungen an der entsprechenden Einstellschraube und das Problem war Geschichte. 

... und? Was war es jetzt wert, diesen Artikel zu lesen?
Alte Saxophone, billige Saxphone und auch einige Firmen von heute haben dieses Hebelchen zwischen F und Gis sehr einfach ausgeführt. Kein Schräubchen, nix zum schnellen Einstellen. 
Im Gegenteil, es muss etwas Kork zugeschnitten und angeklebt werden oder das Hebelchen braucht eine zarte Biegung. Alles, was aufwendig ist oder mehr Schaden anrichten kann, als dass es gut wird. 

Das Billo-Sax (Hihihi, mal wieder "Billo" verwendet) hat dagegen ein Einstellschräubchen, was nicht einmal jedes Premium-Sax hat. 
Darum war es der Artikel wert, geschrieben zu werden und ich werde mal meine Ansichten zu den billigen China-Tröten überdenken müssen.

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Der große Umsturz 7

Heute Morgen fehlte die Zeitung. 
Das ist ein "no-go" bei uns. Vor allem ist unser Zeitungsmensch immer sehr pünktlich. 
Zack, um halb fünf klappert der Briefkasten und wir wiessen Bescheid. 

Heute dagegen: Nüscht!

Da frage ich mich unwillkürlich, ob der große Umsturz jetzt da ist und wir nichts gemerkt haben. 
Aber Strom und Wasser sind da, kein Militär auf der Straße...

Um halb acht war dann auch die Zeitung da. 
War dann wohl doch bloß die Urlaubsvertretung, die jetzt ein Gebiet mehr verteilen muss und nicht alle Haushalte vor sechs Uhr schaffen kann. 

So ein Glück.

Mittwoch, 27. September 2023

Anna VI

Habe ich richtig mitgezählt? Es müsste die sechste Anna sein. 
Diese Anna hat vor Jahren schon Saxophon in einer Band gespielt und nach einigen Jahren Babypause möchte sie gerne wieder Musik machen. 
Herzlich willkommen.
Unser Musikzug hat sogar ein vernünftiges Saxophon für sie gekauft - die Gelegenheit und das (gebrauchte) Saxophon waren da. 
Tatsächlich hatte sie ein eigenes von ihrem Mann geschenkt bekommen, aber...
Habe es ja selbst nicht geglaubt, das Ding war nicht schön. 200 Euro aus dem Internet, eine No-Name-Marke und sah nach Saxophon aus. 
Aber die Tasten standen wild nach hier und da, Klappenabstände willkürlich, Schrauben standen hervor, unangenehme Kanten hier und da, ein "Billo-Mundstück" (um mich mal eines modernen Jargons zu bemühen; Billo bedeutet billigst.)
Sie sagte selber, sie bekommt da nur Quietschen raus. 
Mit dem Mundstück - kein Wunder! 
Habe mit meinem Selmer Soloist einige brauchbare Testtöne spielen können, aber das war's auch. 
Die tiefe Cis-Klappe hat eigentlich keine Funktion, außer, dass sie dichthält (immerhin!), aber öffnen lässt sie sich nicht über die dafür gedachte Mechanik. 
Das geht als Regeninstrument oder für Guggenmusik (die es bei uns gar nicht gibt). 

So möchte ich zwei Sachen ausdrücken: Freude über eine neue Anna, die ich nicht grundsätzlich ausbilden muss und die Warnung, einfach auf obskuren Websites irgendwelche billigen Saxophone zu kaufen oder No-Name-Saxes gebraucht holen. 
Kauft beim Händler, am Besten vor Ort, am Besten mit Beratung und nachdem ihr das Instrument angespielt habt. Nehmt jemanden mit der Ahnung hat, falls nur wenig Spielerfahrung da ist. 
Besser einen großen Schein investieren und Jahre oder Jahrzehnte Freude an einem Instrument haben, als nur wenig hinzulegen und sich bei jedem spielen zu ärgern, was vielleicht dazu führt, dass man aufgibt oder sich doch ein besseres Instrumtent holt. 
Wer billig kauft, kauft zweimal - der alte Spruch hat noch immer Gültigkeit.

Donnerstag, 14. September 2023

Immer noch einen drauf!

Mit diesem Post übertreffe ich die Anzahl der Beiträge, die ich im ersten Jahr (2011) geschrieben habe. 
Das nächste Ziel ist die 19.

Montag, 11. September 2023

Wie wir sprechen und gesprochen haben.

Der Blick zurück offenbart oft,wie sich die Dinge verändern. 
"ALF" war in den 80ern ein großer Hit. Victor hat sich mit seiner Freundin auch mal einige Folgen angesehen und wir ebenso. 
Wie spannend, dass Lynn ihm sagt, der für ihn gebackene Kuchen sei eine "fertige Mischung" gewesen. 
Da schließe ich draus, dass "Fertigmischungen" zu der Zeit bei uns noch unbekannt waren.
Dafür wird dem Zuschauer aber zugemutet, dass er weiß, was ein "Nassauer" ist.
Vielleicht wurde dem Publikum damals noch eine halbwegs umfassende Allgemeinbildung unterstellt. 

Bei "Friends" geht es in einer Folge darum, dass Joey seinen "privaten Fan" habe. Im Original ist es ein "Stalker" - auch das ist ein Begriff, der uns Mitte der 90er noch unbekannt war. Heute klingt das sehr merkwürdig, aber bestimmte Dinge sind erst später zu uns rübergeschwappt. 

Ein letztes Beispiel?
In "Frühstück bei Tiffany" erzählt Holly von ihrem Bruder Fred, der so groß geworden sei und führte es auf den großen Konsum von Haferflocken zurück. 
Haferflocken?? Echt jetzt?
Nein, im Original (und auch im Buch (deutsche Übersetzung) spricht sie von Erdnussbutter (bzw. Peanut Butter), was auch mehr Sinn ergibt, denn Erdnussbutter ist sehr energiereich. Aber dem deutschen Publikum war dieser typische amerikanische Aufstrich in den 50er Jahren wohl nicht zuzumuten. Heute ist er jedem Kind bekannt, aber damals anscheinend nicht, sonst hätte man es nicht gegen Haferflocken ausgetauscht. 

Haltet die Augen und Ohren offen, welche Worte uns in 10 Jahren begegnen, die bei uns heute unbekannt sind und ausgetauscht werden, aber anderswo schon lange gebräuchlich sind.